Pflegetagebuch: Hurra, hurra, die Schule rockt!

Zusammen mit den anderen Azubis hat Lina in der Berufsschule immer viel zu lachen. Und sie konnte sogar eine ganz eigene Angst überwinden. Welche das ist, liest du in ihrem Pflegetagebuch.

In den letzten Wochen hieß es auch für mich: Schulblock. Dabei habe ich total viel über die verschiedenem Krankheiten gelernt. Welche Symptome sind typisch? Wie hängt alles zusammen? Und warum muss man Menschen so pflegen wie man sie pflegt?

Viele der Krankheiten kannte ich natürlich schon aus meiner bisherigen Ausbildungszeit: Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Parkinson zum Beispiel sind mir auch schon auf Station begegnet. Durch die Theorie habe ich jetzt nochmal besser verstanden, warum wir die Dinge so machen wie wir sie machen.

Schule haben wir an drei Tagen die Wochen bis 14:45 Uhr, an den anderen Tagen bis 12:50 Uhr. Wir machen immer erst Theorie und dann kommt die Praxis. Ein Medikament zur Thrombose-Prophylaxe haben wir zum Üben einfach in Speck gespritzt. Infusionen haben wir bei uns selbst gemacht. Und auch das Blutzucker messen haben wir an uns selbst ausprobiert. Auch, damit wir merken, wie das so ist und besser einschätzen können, wie es sich für die Patient*innen anfühlt. Ich hatte echt ganz schön Panik. Beim Blutzucker messen musste die Lehrerin sogar meine Hand halten, weil ich echt total Schiss vor Spritzen habe – das ist schon fast eine kleine Nadelphobie. Aber dann hab ich’s doch geschafft!

Ansonsten haben wir zwischendurch auch Videos und Filme zur Veranschaulichung gesehen und generell ganz viel mündlich gehört und mitgeschrieben. Denn bald stehen ja schon die Prüfungen an, für die ich mir über Pfingsten frei genommen habe, um ein bisschen zu lernen. Es gibt eine schriftliche und eine praktische Prüfung. Sollte man in der schriftlichen Prüfung zwischen zwei Noten stehen, kann man noch mal in die mündliche Prüfung. Abgefragt werden u. a. Anatomie, allgemeines medizinisches Wissen über Krankheiten und Anwendungsbeispiele aus der Praxis.

Ich mache mir hier aber nicht allzu viel Stress. Wenn ich mir alles nochmal genau durchlese, klappt das schon.

Die Schule während der Ausbildung ist zum Glück total anders als die Schule früher. Hier machen wir nur Sachen, die für unseren Beruf wirklich relevant sind und wir haben eigentlich immer was zu lachen. Das macht mir total Spaß. Und dadurch, dass es mir so viel Spaß macht, sind auch meine Noten enorm besser geworden. Natürlich gibt es Fächer, die mir nicht ganz so liegen, aber gerade die Inhalte, die sich ganz konkret um die Pflege drehen, interessieren mich voll. Auf Arbeit freue ich mich dann, meine Kolleg*innen wieder zu sehen. Das ist einfach schön.

Zwischendurch hatte ich noch einen Fremdeinsatz in der Sozialstation. Das war auch cool, weil es nochmal was komplett anderes ist als auf Station.

In meiner einjährigen Ausbildung zur Pflegehelferin macht mir tatsächlich alles Spaß. Da ist nichts, wo ich mir sagen würde: Das ist der falsche Beruf, den ich da lerne. Im Gegensatz zu meiner vorherigen Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten ist es auf jeden Fall viel, viel besser. Ich freu mich so, dass ich jetzt den richtigen Job für mich gefunden habe!